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SOZIALES

Let’s talk about…Kinderpflege – Schüler-Edition

29.07.2024 | Soziales

Hallo Eddy, vielen lieben Dank, dass du heute unser Interviewpartner für den Ausbildungsgang Kinderpflege bist! Deinen Namen habe ich ja jetzt schon vorweggenommen, aber magst du dich unseren Leser*innen einmal vorstellen?

Na klar, gerne. Mein Name ist Eddy Ehmke und ich gehe in die Klasse KIP23. Alter 37. Sternzeichen Skorpion. Ich lasse mich an der bunta zum Kinderpfleger ausbilden. Nach meinem Abschluss möchte ich erst einmal weiterschauen. Aber ich kann mir gut vorstellen, weiter an der bunta zu bleiben und als nächstes meinen Sozialassistenten zu machen.

Das freut uns sehr zu hören! Wie bist du denn damals auf die bunta aufmerksam geworden?

Ich bin über einen ehemaligen Kollegen aus dem Hort auf die bunta aufmerksam geworden.

Na dann grüß uns mal ganz lieb deinen ehemaligen Kollegen! Wie hast du den Bewerbungsprozess empfunden? Wie lief das Gespräch ab?

Der Bewerbungsprozess war recht unkompliziert. Das Bewerbungsgespräch war nicht nur das – ein Gespräch – sondern auch wie ein kleiner Test, durch den die Lehrer*innen und ich herausfinden konnten, ob der Ausbildungsgang auch wirklich zu mir und meinen Zielen und Wünschen passt.

Und jetzt sitzt du hier! Okay, die bunta hast du dank eines Kollegen gefunden. Aber warum hast du dich für die Ausbildung zum Kinderpfleger entschieden?

Hier an der bunta kann man während der Kinderpflege-Ausbildung die Mittlere Reife nachholen. Was super ist, da ich diesen Abschluss brauche, um weiterführende Ausbildungen im sozialen Bereich zu absolvieren. Wie gesagt, ich weiß noch nicht, wie weit es für mich noch nach meinem Abschluss zum Kinderpfleger gehen soll, aber so habe ich viel mehr Möglichkeiten.  

Zwei mit einem Streich: Ausbildung und Schulabschluss absolvieren

Also, siehst du deine Ausbildung auch als Sprungbrett an?

Absolut. Ich weiß auch, dass einige meiner Mitschüler*innen planen, nach der Kinderpflege-Ausbildung hier weiterzumachen.

Es kann halt auch ein ganzer Bildungsweg sein, den du an der bunta absolvierst. Du kommst mit der Berufsreife und holst während deiner Ausbildung zur*zum Kinderpfleger*in deine Mittlere Reife nach. Dann trittst du die Sozialassistenz-Ausbildung an. Schließt du diese erfolgreich ab, erfüllst du die Voraussetzung für die Ausbildung zur*zum Erzieher*in oder Heilerziehungspfleger*in. Während dieser beiden Ausbildungen kannst du dann sogar deine Fachhochschulreife nachholen.

Ja, ich finde das auch super, da es auch – wie in meinem Fall – zu einer Umorientierung kommen kann. Ob Kinderpflege, Sozialassistenz oder eben Erzieher*in oder Heilerziehungspfleger*in – man hat die Chance die eigene Berufung zu finden.

Apropos. Was ein Erzieher oder eine Erzieherin macht, weiß eigentlich jede*r. Bei der Kinderpflege sieht es anders aus. Wir machen immer wieder die Erfahrung, dass der Beruf nur schwer greifbar ist. Kannst du in deinen eigenen Worten erklären, was sich hinter der Kinderpflege verbirgt?

In erster Linie geht es um die Pflege von Kindern von 0 bis 6 Jahren. Kinderpfleger*innen unterstützen diese dabei, sich frei zu entfalten, soziale Strukturen zu lernen und sich in das Alltagsgeschehen zu integrieren.

Damit eint dich und deine Mitschüler*innen sicherlich die Freude an der Arbeit mit Kindern. Gibt es noch weitere Charaktereigenschaften oder Motivationen, die ihr alle teilt?

Die meisten von uns sind sehr bemüht – auch das gemeinsame Klassenziel zu erreichen.

Dann lass uns jetzt genauer über die Ausbildung sprechen. Was beinhaltet die Ausbildung zur*zum Kinderpfleger*in? Welche Fächer und Module gehören zum Pflichtprogramm? Hast du unter diesen einen Favoriten?

Meiner Meinung nach ist einer der wichtigsten Fächer der MPL-Unterricht. MPL bedeutet Methoden- und Praxislehre. Pädagogik, Spiel und Sprache sowie Kunst und Musik gehören zu meinen Lieblingsfächern.

Methoden- und Praxislehre ist ein gutes Stichwort. An der bunta wird ja möglichst praxisnah unterrichtet. Wie empfindest du die Theorie-Praxis-Verknüpfung? Ist sie gut gelungen?

Ja. Ein gutes Beispiel ist das Wickeln. Das haben wir an Puppen geübt. Wenn der Unterricht praxisorientiert gestaltet wird, gehen wir dafür auch oft in den IGA-Park.  Ansonsten haben wir natürlich auch Praktika. Pro Jahr sind es insgesamt zwei. Diese Praktika drehen sich dann vor allem um den pflegerischen Teil. In dieser Zeit sollen wir dann zum Beispiel Situationsanalysen erstellen oder auch Angebote schaffen, um Kinder in ihrer Selbstständigkeit zu fördern.

„Die Schüler*innen sind das Highlight.“ 

Gibt es auch Projekte, die du alleine oder mit deinen Mitschüler*innen bereits durchgeführt hast?

Ja, vor allem die Gruppenprojekte haben mir bisher Spaß gemacht. Ansonsten – auch wenn das eher die bunta im Gesamten als die Ausbildung betrifft – finde ich das monatliche Singen mit unserem Musiklehrer Herr Bartaune super cool. Auch die alljährliche Halloweenparty ist ein großes Highlight für mich.

Absolut! Außerschulische Projekte sind auch wichtig, gerade in Hinblick auf Teambuilding und Durchatmen während stressigeren Lernphasen. Bleiben wir auch kurz dort: Hast du noch weitere Schulhighlights?

Innerhalb der bunta sind es die Feste und Veranstaltungen. Aber ansonsten sind für mich die Schüler*innen das Highlight, denn erst durch sie wird die bunta auch wirklich lebendig.

Pflege und Pädagogik in einem

Das hast du schön gesagt. Und aus einigen dieser Schüler*innen werden staatlich anerkannte Kinderpfleger*innen. Warum braucht es deiner Meinung nach geschulte Kinderpfleger*innen?

Kinderpfleger*innen sind gerade in der Arbeit mit Kindern im Alter von 0 bis 3 Jahren eine Bereicherung. Kinder in diesem Alter brauchen sehr viel Aufmerksamkeit und Unterstützung bei der Hygiene und die Ausbildung zur*zum Kinderpfleger*in fokussiert sich stark auf den pflegerischen Teil.  Natürlich leisten Kinderpfleger*innen auch pädagogische Arbeit, aber gerade das Wissen um die richtige Hygiene und Pflege macht den Beruf so wertvoll.

Gibt es Tätigkeitsfelder und Themengebiete, die du besonders magst?

Die Fächer Sprechen und Spielen machen mir Spaß. Aber am meisten interessiere ich mich für das Musizieren. So kriegt man die Kinder auch wirklich gut.

Da formt sich direkt ein Bild: Wie du gemeinsam mit Kindern singst und musizierst. Wäre das auch dein Zukunftswunsch? Hast du schon konkrete Wünsche, wohin deine Reise gehen soll?

Mein Zukunftswunsch wäre ein besserer Schlüssel, um eine noch professionellere Arbeit mit Kindern zu gewährleisten. Ich sehe mich eher mit größeren Kindern, wie zum Beispiel im Hort.

Und zum Abschluss noch einmal kurz und knackig: Für wen ist der Ausbildungsgang Kinderpflege etwas? Wen würdest du diesen gerne ans Herz legen?

Allen Interessent*innen, die beispielsweise schon ein FSJ im sozialen Bereich absolviert haben und sich vorstellen können, in diesem Bereich zu bleiben.

Wie würdest du die Kinderpflege in drei Worten beschreiben?

Spannend. Lehrreich. Aufregend.

Vielen Dank für das Interview!

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