Let’s talk about…Erzieher*in – Schüler-Edition

Von unseren Interviewpartner*innen für den Ausbildungsgang Kinderpflege haben wir bereits erfahren, dass man an der bunta den Weg von der*dem Kinderpfleger*in zur*zum Erzieher*in gehen kann. Für unser Interview zum Ausbildungsgang Erzieher*in konnten wir einen Schüler gewinnen, der genau diesen Weg eingeschlagen hat und sich nun auf den letzten Metern zum staatlich anerkannten Erzieher befindet. Lieber Daniel, danke, dass du dich als Interviewpartner bereiterklärt hast!
Ja, sehr gerne.

Würdest du dich unseren Leser*innen noch einmal vorstellen?
Klar. Ich bin Daniel Bender, Schüler an der bunta und gehe in die Erzieher*in-Klasse 23 (kurz ERZ23). Seit 2019 bin ich an der bunta und befinde mich nun, wie bereits erwähnt, im letzten Ausbildungsjahr.
Bereits 5 Jahre…Wow! Kannst du dich noch an die Anfangszeit an der bunta erinnern?
Ich weiß noch, dass mich tatsächlich meine Mutter auf die bunta aufmerksam gemacht hat. Sie hat damals vom Infotag gelesen. An diesem habe ich dann auch teilgenommen, um mir die Schule anzuschauen. Der Bewerbungsprozess war dann recht unkompliziert. Ich wurde zügig zum Gespräch eingeladen und habe dann auch kurz darauf den Schulvertrag bekommen.
Bestell deiner Mutter liebe Grüße von uns! Warum hast du dich damals für die Ausbildung entschieden?
Weil ich unbedingt Erzieher sein möchte.
Das ist eine schöne Antwort. Direkt und passioniert. Darauf hast du seit 2019 hingearbeitet…
Richtig. 2019 habe ich mit der Berufsreife mit der Ausbildung zum Kinderpfleger begonnen. Zwei Jahre später, also 2021, schloss ich die Ausbildung zum Sozialassistenten an. Dieser ist ja die Voraussetzung für die Ausbildung zum Erzieher. Diese habe ich dann wieder zwei Jahre später, 2023, angefangen.
Hast du auch deinen nächsthöheren Schulabschluss nachgeholt?
Ja, ich habe parallel meine Mittlere Reife nachgeholt. Diese brauche ich ja auch, um Erzieher werden zu können.
Mega! Hast du das Gefühl, dass du dich in der ganzen Zeit verändert hast, oder bist du noch der Daniel, der vor 5 Jahren an der bunta zu lernen anfing?
Ich finde schon, dass ich mich verändert habe. Das sagt mir auch mein persönliches Umfeld. Ich bin ruhiger und gelassener geworden und habe auf jeden Fall meine Passion im Beruf des Erziehers gefunden.
Uns freut es so sehr, dass du diesen Weg erfolgreich gegangen bist.
Mich auch. Ich finde es sehr gut, dass es diese Möglichkeit gibt vom Kinderpfleger zum Erzieher zu gehen. So konnte ich sozusagen mit einem Hauptschulabschluss Erzieher werden. Auch kann ich als Erzieher eigenverantwortlicher und flexibler arbeiten als zum Beispiel ein Kinderpfleger.
Du hast gesagt, dass du deine Passion im Beruf des Erziehers gefunden hast…Was bedeutet es dir, Erzieher zu werden und dann auch zu sein?
Mir war es schon immer wichtig, dass mir meine zukünftige Arbeit Spaß macht. Dass ich morgens mit einem guten Gefühl zur Arbeit fahre und ich auch nach der Arbeit mit einem guten Gefühl wieder nach Hause gehe. Ich habe in der Vergangenheit schon einige Jobs ausprobiert, aber wirklich Spaß hatte ich nur in der pädagogischen Arbeit. Es macht mir große Freude, die Kinder in ihrer Entwicklung zu begleiten und zu fördern. Dieser Beruf gibt so viel zurück. Und wenn ein Tag vielleicht doch mal nicht so schön war, wertet ein Kinderlachen diesen sofort wieder auf.
Es scheint, als würdest du genau in dem Berufsfeld sein, in das du auch gehörst. Schön, dass du so mit Herz dabei bist. Wie sieht es da bei deinen Mitschüler*innen aus?
Wenn ich in meine Klasse schaue, dann sind das alles Menschen, die nicht nur sehr empathisch sind, sondern die allesamt große Freude an der Arbeit mit Menschen haben.
Da du mehrere Ausbildungen bei uns absolviert hast, warst du auch in verschiedenen Klassen bei uns. Ein paar Mitschüler*innen sind neu dazugekommen, ein paar kennst du seit dem Anfang. Wie war deine erste Zeit an der bunta?
Als ich meine Ausbildung begonnen habe, folgte schnell darauf die Corona-Pandemie. Die Anfangszeit war dementsprechend sehr herausfordernd, da Homeschooling nichts für mich persönlich war. Umso froher war ich, als der Unterricht wieder in Präsenz stattfand.
Das können wir verstehen. Wir waren alle erleichtert, als wir endlich wieder in Präsenz unterrichten und lernen konnten. Apropos Unterricht: Welche Fächer und Module gehören zum Pflichtprogramm? Hast du unter diesen einen Favoriten?
Insgesamt haben wir fünf Fächer: Deutsch, Mathe, Englisch, Sozialkunde, Musik und Philosophie. Zu diesen Fächern kommen nochmal acht Module. Diese Module sind spezifisch auf den Beruf ausgerichtet und sind sehr breit gefächert. Die Module sind für mich am interessantesten, da ich dort für mich den größten Mehrwert in der Praxis sehe.
Praxis wird an der bunta ja groß und mit Ausrufezeichen geschrieben. Projekte, Praktika, praktische Übungen in der Schule…
Genau. In meiner bunta-Laufbahn habe ich auch einige Projekte miterlebt. Mein liebstes Projekt war das Festival bzw. der Jahrmarkt, den wir im Sommer 2024 für eine Kita in Kavelstorf geplant und durchgeführt haben.

Ansonsten habe ich natürlich auch viele Praktika absolviert. In der Ausbildung zur*zum Erzieher*in haben wir in der Regel zwei Praktika pro Jahr. Neben der praktischen Arbeit dort, bekommen wir auch einen schulischen Auftrag, den es zu erfüllen gilt. Die Aufgaben unterscheiden sich. Aber das Ziel der Praktika ist es, dass das, was wir in der Schule theoretisch lernen, dort in die Praxis umzusetzen und erste berufliche Erfahrungen sammeln.
Hast du denn das Gefühl, dass du durch die Praktika und Projekte gut auf deinen späteren Berufsalltag vorbereitet wirst?
Ja, ich fühle mich durch die Mischung aus Theorie und Praxis gut vorbereitet. Ich konnte das Gelernte immer direkt anwenden. Und es ist einfach wichtig, dass es geschulte Erzieher*innen gibt.
Magst du einmal erklären, warum du das so siehst?
Geschulte Erzieher*innen sind essentiell, um eine qualifizierte und einfühlsame Betreuung von Kindern zu gewährleisten. So sind Erzieher*innen in der Lage, auf die verschiedenen Entwicklungsbedürfnisse der Kinder einzugehen, ihre emotionalen und sozialen Fähigkeiten zu fördern und ihnen Werte wie Respekt und Verantwortung zu vermitteln. Die Ausbildung und die kontinuierlichen Weiterbildungen helfen dabei, auf herausfordernde Situationen angemessen und professionell zu reagieren. Ein*e Erzieher*in bietet Kindern nicht nur Geborgenheit, sondern begleitet sie auf ihren Weg zu selbstbewussten und kompetenten Persönlichkeiten.
Absolut! Gibt es Tätigkeitsfelder oder Themengebiete, die du besonders magst?
Ich finde es besonders spannend, dass der Beruf so vielfältig ist. Die kreative Arbeit mit den Kindern, sei es durch Kunst, Musik oder Bewegung, begeistert mich. Es gibt nichts Schöneres, als Kindern kreative Entfaltungsmöglichkeiten zu geben und ihre Selbstwahrnehmung zu stärken. Zudem ist es für mich sehr erfüllend, sie auf ihrem sozialen und emotionalen Entwicklungsweg zu begleiten, Konflikte zu lösen und ihnen zu helfen, ihre Persönlichkeit zu entfalten.
Hast du schon eine Vorstellung davon, wo es für dich nach dem Abschluss hingehen soll? Wünsche, Ziele…?
Nach der Ausbildung möchte ich in einem pädagogischen Umfeld arbeiten, das mir Raum für kreative Ansätze bietet. Ich wünsche mir, langfristig einen positiven Einfluss auf die Entwicklung der Kinder zu haben. Möglicherweise spezialisiere ich mich in einem Bereich wie kreative Förderung oder sportliche Aktivitäten, da diese meine Leidenschaften widerspiegeln. Ich freue mich darauf, meine Kenntnisse und Fähigkeiten weiter auszubauen und einen Beitrag zur positiven Entwicklung von Kindern zu leisten.

Wir sind uns sicher, dass dir das gelingen wird! Und lange dauert es nicht mehr. Dann hast du deinen Abschluss in der Tasche! Hast du ein Highlight während deiner Ausbildung? Zum Beispiel ein Ereignis, an das du immer gerne zurückdenkst?
Wie bereits erwähnt, war das Festival für die Kinder im Sommer 2024 ein absolutes Highlight. Es war fantastisch zu sehen, wie die Kinder bei den verschiedenen Spielen und Aktivitäten mit Spaß und Begeisterung mitgemacht haben. Außerdem war es eine tolle Gelegenheit, meine organisatorischen Fähigkeiten und unsere Teamarbeit unter Beweis zu stellen und gleichzeitig die Kinder in einem so fröhlichen Rahmen zu fördern.
Bevor unser Interview endet, habe ich noch zwei Fragen für dich. Zuerst: Wen würdest du die Ausbildung zur*zum Erzieher*in ans Herz legen?
Diese Ausbildung ist für Menschen geeignet, die mit Empathie, Geduld und Freude mit Kindern zusammenarbeiten und sie in ihrer Entwicklung fördern möchten. Wenn jemand kreativ ist und Verantwortung für das Wohl von Kindern übernehmen möchte, ist der Erzieher*inberuf genau das Richtige.
Und die zweite Frage: Wie würdest du die Ausbildung zur*zum Erzieher*in in drei Worten beschreiben?
Abwechslungsreich. Verantwortungsvoll. Erfüllend.
Lieber Daniel, vielen lieben Dank für das tolle Interview!
Du interessierst dich ebenfalls für Daniels Ausbildungsgang Erzieher*in? Oder du möchtest ebenfalls als Kinderpfleger*in starten? Dann besuch gerne unsere Website.