Für die meisten unserer Schüler*innen fühlt sich der Ausbildungsbeginn wie ein neues Kapitel in ihrem Leben an. Sie freuen sich, sind aufgeregt, sind voller Erwartungen…Nichtsdestotrotz ist aber auch vieles neu und ungewohnt, darunter auch ihr Umfeld. Plötzlich drücken sie nicht mehr mit ihren langjährigen Freund*innen die Schulbank. Da sind neue Menschen, die es kennenzulernen gilt.
Einigen fällt das leichter. Vielleicht kommen sie auch aus Rostock und können ihre Freund*innen weiterhin sehen. Einige sind aber auch neu in unsere Hansestadt gezogen und kennen nicht viele oder sogar niemanden. Hier wollen wir Abhilfe schaffen, denn Freundschaften sind für uns Menschen von enormer Wichtigkeit. Man könnte sogar sagen, Freundschaften halten uns gesund.
Bevor wir dir Tipps und Tricks geben, wie du neue Leute kennenlernen und Freund*innen finden kannst, wollen wir dir erklären, warum Freundschaften dafür sorgen können, dass du dich gesünder und glücklicher fühlst. Dafür haben wir Julia Fritzsche, Soziologin an der Universität Rostock, zu Rate gezogen. Auf unsere Frage hin, warum Freundschaften für unsere menschliche Gesundheit so wichtig sind, schreibt sie uns:
„Weltweit gibt es viele Studien, die sich mit dem Zusammenhang zwischen Freundschaft, sozialer Unterstützung und verschiedenen Gesundheitsoutcomes beschäftigen. Hier habe ich auch ein paar Beispiele: Eine Meta Studie aus den USA untersuchte den Zusammenhang zwischen Freundschaften und der körperlichen Gesundheit von Jugendlichen. Die Ergebnisse liefern Hinweise auf Verbindungen zwischen Quantität, Qualität und Stabilität von Freundschaften und den entsprechenden subjektiven und physiologischen Gesundheitszuständen von Jugendlichen (Ehrhardt und Schacter 2024).
Eine Studie aus Kroatien untersuchte den Zusammenhang zwischen Stress und mentaler Gesundheit bei 18 bis 60-jährigen und konnte die Zufriedenheit mit den Freundschaften als signifikanten Moderator des Zusammenhangs herausstellen. Das heißt: Bin ich sehr zufrieden mit den Freundschaften in meinen Leben, kann das wiederum meinen Stress reduzieren. (Kantor und Vuletić 2023).
Eine weitere sehr spannende Studie aus Kanada hat sich ganz spezifisch angeschaut, welchen Effekt die soziale Integration im ersten Studienjahr auf die Gesundheit der Studierenden in den darauffolgenden Jahren hat. Die Ergebnisse zeigten, dass Studierende, welche mehr Freundschaften im ersten Semester geschlossen haben, in den Follow-ups (also bei Wiederholungsbefragungen zwei oder drei Jahre später) sich einer besseren Gesundheit erfreuen (Klaiber et al. 2018).
Solche Beispiele gibt es viele und im Großen und Ganzen deutet alles immer darauf hin, dass man im Laufe des Lebens (egal ob physisch, psychisch oder bezogen auf das subjektive Wohlbefinden) immer von Freundschaften profitiert. Wie stark man davon profitiert, unterscheidet sich natürlich beispielsweise an Intensität, Langlebigkeit oder auch an der reinen Quantität der Freundschaften oder sozialen Kontakte. Aber ich (ganz persönlich) bin sicher, dass man gerade in Lebensphasen wie der Schule, dem Studium oder der Ausbildung Freundschaften finden kann, die einem dabei helfen, diese spezifische gemeinsame Lebensphase zu bewältigen. Auch langfristig können Freundschaften positive Impulse für Gesundheit und Wohlbefinden geben.“
Doch wie findet man nun am besten Freund*innen?
Zusammen im selben Boot
Vielleicht musst du gar nicht weit schauen, denn schon in der bunta und in deiner eigenen Klasse können wahre Freundschaften auf dich warten. Du bist eine*r von vielen Erstis, denen es genauso geht wie dir. Auch sie sind auf der Suche nach neuen Freund*innen, mit denen sie die Ausbildungszeit bestreiten können. Uns an der bunta ist es wichtig, dass ihr euch so schnell wie möglich kennenlernt und ein Zusammengehörigkeitsgefühl entwickelt. Daher erwarten euch während euren ersten Ausbildungstagen gemeinsame Projekte, Kennlernaktivitäten oder auch Veranstaltungen wie das bunta-Sportfest. Die perfekte Möglichkeit, dich mit deinen Mitschüler*innen zu connecten!
Ein Tipp von uns: Schließt euch zu Lerngruppen zusammen. Das stärkt die Bindung zueinander und hilft euch langfristig, die gewünschten Lernziele zu erreichen. Auch kannst du AGs beitreten, wie z. B. der Social Media AG der bunta. Dort triffst du viele verschiedene Charaktere, kannst dich kreativ ausleben, auch außerschulisch spannende Dinge erleben und deine Schulgeschichte aktiv mitgestalten.
Soziale Netzwerke
In unserem digitalen Zeitalter gibt es diverse Apps, mit denen du neue Leute kennenlernen kannst, darunter z. B. Jodel oder auch Instagram. Die bunta hat selbstverständlich einen eigenen Instagram Account (@buntarostock), der von unseren Schüler*innen aktiv mitgestaltet und verfolgt wird. Daher tummeln sich viele Schüler*innen unter unseren Follower*innen und in unseren Kommentarbereichen. Hier kannst du ganz unverfänglich Leute anschreiben. Unsere Community ist offen und freut sich auf dich!
Gemeinsame InteressenÂ
Egal, ob du auf der Suche nach einem Hobby bist und dich ausprobieren möchtest, oder du dein altes Hobby wiederaufnehmen möchtest – Rostock ist voller Möglichkeiten! Sportvereine, Ehrenämter…you name it. Wer dort auf dich warten könnte? Menschen, die die gleichen Interessen haben wie du. Ein gemeinsames Hobby zu teilen, ist eine wunderbare Grundlage für eine potenzielle Freundschaft, schließlich habt ihr die gleiche Leidenschaft oder das gleiche Ziel. Und was gibt es Schöneres als etwas zu teilen, was einem selbst wichtig ist oder Spaß macht?
Wo was so geht
Aber apropos Rostock: Unsere Großstadt am Meer bietet dir so einiges. Und so finden regelmäßig verschiedene Veranstaltungen und Kurse statt, darunter Lesungen, Theater- und Filmvorstellungen, Sportkurse, Ausstellungen und Kochkurse. Auch hier tummeln sich viele verschiedene Menschen, mit denen du Gemeinsames teilst. Das ist doch ein guter Ice Breaker, um jemanden anzusprechen, oder? Wir verstehen total, dass es angsteinflößend sein kann, alleine etwas zu unternehmen. Aber wir können dir aus Erfahrung sagen: Viele Besucher*innen oder Teilnehmende kommen alleine und nutzen diese Gelegenheit, um Freund*innen zu finden. Daher sagen wir: Trau dich loszugehen. Es lohnt sich.
Einfach mal ansprechen
Echt jetzt? Das ist unser Ratschlag? Einfach mal Menschen ansprechen? JA! Für diesen Blogbeitrag haben wir uns mit vielen Schüler*innen unterhalten und beinahe alle haben gesagt, dass sie sich wünschen würden, sie würden mehr angesprochen werden oder hätten in der Vergangenheit den Mut gehabt, andere anzusprechen. Im Grunde genommen geht es uns allen oftmals ziemlich ähnlich und wir haben mit ähnlichen Sorgen und Unsicherheiten zu kämpfen. Also: Nur Mut!
Auch hier ein Tipp von uns: Café-Besuche oder auch Spazierrunden am Hafen oder im Park sind perfekt, um Leute anzusprechen. Vielleicht siehst du dort ja ein nettes Gesicht.
bunta bietet…
…dir nicht nur eine Social Media AG, bei der du mitmachen und neue Leute kennenlernen kannst. Solltest du ein sportlich interessierter Mensch sein oder einfach mal gerne Volleyball am Strand spielen, kannst du auch den Active Beach in Warnemünde besuchen. Dessen Nutzung ist für unsere Schüler*innen kostenfrei. Wie wir bereits sagten: Sport verbindet – erst recht mit einer anschließenden leckeren Kugel Eis. Auch haben mehrere Schüler*innen von uns einen eigenen ehrenamtlichen Verein gegründet: Die Solidaritätskiste e. V (SoKi). Sie freuen sich immer über neue Mitglieder.
Wir wollen an dieser Stelle natürlich auch nochmal betonen, dass nicht jede*r Mensch einen großen Freundeskreis braucht oder sich wünscht. So viele Menschen – auch viele in unserer bunta-Schulgemeinschaft – verbringen gerne und viel Zeit mit sich alleine. Das ist genauso in Ordnung. Wichtig ist, dass es dir geht gut. Aber solltest du auf der Suche nach neuen Freund*innen sein, hast du hier ein paar Tipps und Anlaufstellen. Wie in „Toy Story“ bereits gesungen: You’ve got a friend in me. 🙂
Quellen:
Ehrhardt, Alenxandra D.; Schacter, Hannah L. (2024): Connecting adolescent friendships to physical health outcomes: A narrative review. In: Social Development 33 (2), Artikel e12726. DOl: 10.1111/sode.12726.
Kantor, Ena; Vuletić, Gorka (2023): The relationship between mental health und stress: the moderating role of satisfaction with friendships. In: Advances in Mental Health, S.1-14. DOl: 10.1080/18387357.2023.2282046.
Klaiber, Patrick; Whillans, Ashley V.; Chen, Frances S. (2018): Long-Term Health Implications of Students‘ Friendship Formation during the Transition to University. In: Applied psychology. Health and well-being 10 (2), S. 290-308. DOl: 10.1111/aphw.12131.