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BUNTA NEWS

Auf einen Schnack – mit Paul vom rat+tat e. V. (Part 1)

31.07.2025 | Bunta News

Liebe Leser*innen, wir freuen uns sehr, euch unser neues Format vorzustellen. In „Auf einen Schnack“ lernt ihr die verschiedensten Menschen und Einrichtungen kennen. Ihr bekommt wertvolle Einblicke in ihr daily doing, erfahrt spannende Geschichten und erweitert euren Horizont. Hier sind die Stichworte: Austausch und Kennenlernen. Wir sind total happy, euch unseren ersten Gast vorzustellen: Paul vom rat+tat e. V. in Rostock. Hallo Paul!

„Hallo zusammen!“

Danke, dass du unser allererster Interviewpartner für „Auf einen Schnack“ bist.

„Ich freue mich, dabei zu sein.“

Magst du dich unseren Leser*innen einmal vorstellen?

„Ich heiße Paul Langner (er) und bin seit Januar 2019 als Sozialpädagoge im rat+tat e. V. für das Jugendprojekt Queerfeldein angestellt. Innerhalb des Projektes führe ich Beratungen zu queeren Themen mit Jugendlichen, jungen Erwachsenen und deren Angehörigen durch, begleite queere Gruppen und führe Präventionsveranstaltungen an Schulen und für Multiplikator*innen durch.“

Es freut uns sehr, dass du heute bei uns bist und uns den rat+tat e. V. näherbringst – vor allem unseren Nicht-Rostocker*innen und unseren Leser*innen, die bisher wenig Berührungspunkte mit solchen Themen hatten. In diesem Sinne: Was ist der rat+tat e. V.? Wofür steht ihr?

„Der rat+tat e. V. – Verein für geschlechtliche und sexuelle Vielfalt – ist ein gemeinnütziger Verein, der sich für die Themen von queeren Personen einsetzt. Der Verein sichert eine Beratungsstruktur für queere Themen und fördert queere Kultur. Zudem ermöglichen wir auf vielfältige Weise Austausch für queere Menschen.“

Gemeinsam für queere Themen

Seit wann gibt es den Verein?

„Der Verein wurde 1990 gegründet und ging aus dem Arbeitskreis Homosexualität hervor, welcher wiederum 1985 gegründet wurde. Bereits in den 90er Jahren gab es ein Beratungsangebot, damals mit dem Fokus auf HIV/AIDS und Sucht. Aber auch queere Themen spielten bereits eine wichtige Rolle. So fand beispielsweise im Jahr 2000 die erste Fachtagung zu Transidentität in MV statt. Die ersten Ansätze des Christopher Street Days in Rostock begründete ebenfalls der rat+tat e. V. In den letzten Jahren hat sich der Verein breiter auf queere Themen aufgestellt, um für möglichst viele Identitäten ein passendes Angebot vorhalten zu können. Jedes Jahr gibt es Workshops, Vorträge, Lesungen, Kinofilme, Infotage und vieles mehr.“

Oh wow, das ist wirklich eine großartige Historie, auf die ihr da zurückschauen könnt! Was bietet ihr heutzutage – neben dem Kultur- und Informationsangebot – an?

„Zum einen bieten wir Beratung zu queeren Themen an, wie z. B. Coming-Out, Transition, Diskriminierung und Gewalt aufgrund von Geschlechtsidentität oder sexueller Orientierung. Außerdem haben wir noch diverse Gruppenangebote. Es gibt u. a. die A*Spec-Gruppe, die TIN*-Gruppen, die Queere Jugendgruppe und viele mehr.“

Das ist ein wirklich wichtiges, aber auch breites Angebot. Ihr braucht sicher viele helfende Hände. Kannst du unseren Leser*innen etwas über eure Vereinsstruktur erzählen?

„Die Vereinsarbeit wird ehrenamtlich vom Vorstand übernommen, welcher alle zwei Jahre von der Mitgliederversammlung gewählt wird. Um Mitglied zu werden, muss ein Antrag beim Vorstand gestellt werden, sowie Satzung und Beitragsordnung müssen anerkannt werden.

Es gibt zwei hauptamtliche Stellen: einmal meine Stelle für das Jugendprojekt und die Stelle meiner Kollegin für die Erwachsenenberatung und Bildung.

Zudem gibt es seit diesem Jahr ein ehrenamtliches Team, welches Beratung und Präventionsarbeit im Landkreis Rostock übernimmt.“

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Austausch. Empowerment. Vernetzen.

Lass uns gern noch mehr über die Gruppen sprechen. Für das Interview haben wir uns natürlich auch euer offizielles Infomaterial angeschaut. Darin unterscheidet ihr zwischen den „Allgemeinen Gruppen“, wie z. B. der TIN*-Jugendgruppe, die du bereits erwähnt hast, und den „Freizeitgruppen“, wie z. B. der Gartengruppe.

„Genau.“

Was zeichnet die „Allgemeinen Gruppen“ aus und inwiefern unterscheiden sie sich von den „Freizeitgruppen“?

„Die „Allgemeinen Gruppen“ sind vom Verständnis her eher als Selbsthilfegruppen zu sehen. Austausch zu festen Themen, Empowerment, Vernetzen. Die Freizeitgruppen sind Treffen, wo es darum geht, zusammen eine tolle Zeit zu verbringen. Diese Treffen sind übergreifend für alle queeren Personen und Allys gedacht.

Das klingt sehr schön. Wir wissen aus eigener Erfahrung, dass es einige queere Personen gibt, die gern an einem solchen Gruppentreffen teilnehmen wollen würden, sich aber nicht trauen, weil sie aufgeregt sind und nicht wissen, was sie dort erwartet. Kannst du uns schildern, wie solch ein Gruppentreffen abläuft?“

 

Keine Selbsthilfegruppe wie im TV

„Bei den Gruppentreffen gibt es meist einen gemeinsamen Start mit kurzer Vorstellung. Danach ist der Ablauf von Gruppe zu Gruppe unterschiedlich. Aber auf keinen Fall werdet ihr erleben, dass es so läuft wie bei einer Selbsthilfegruppe im TV. Jede Person bringt nur so viel von sich ein, wie selbst gewollt ist. Wir haben Gesellschaftsspiele vor Ort und auch die Möglichkeit nach Absprache zu kochen und zu backen. Im Sommer steht der Garten des Vereins ebenfalls zur Verfügung.“

Schön, dass es bei euch so „heimelig“ zugeht. So wie du es beschreibst, klingt es sehr offen, herzlich und entspannt. Wie kann sich jemand einer Gruppe anschließen?

„Jede Gruppe hat eine Gruppenleitung. Die Kontakte stehen bei uns auf der Website unter Gruppen -> Gruppenleitungen. Ansonsten sind meine Kollegin Frieda Kopp (f.kopp@ratundtat-rostock.de) und ich (p.langner@ratundtat-rostock.de) ebenfalls ansprechbar.“

Gibt es auch die Möglichkeit, euch im Voraus kennenzulernen und einen Eindruck von eurem Verein zu bekommen?

„Na klar. Auf Wunsch ist ein Kennenlernen vorab möglich, um sich z. B. die Räumlichkeiten anzuschauen.“

Okay, cool, das hilft sicherlich einigen. Gehen wir also davon aus, dass die interessierte Person sich gern einer Gruppe anschließen möchte…Muss diese dann immer an einer Gruppenaktivität teilnehmen?

„Die Gruppentreffen können unverbindlich besucht werden. Es braucht keine Anmeldung im Vorfeld. Früher gehen ist genauso okay, wie nicht regelmäßig dabei zu sein. Es empfiehlt sich aber vorab auf die Website zu schauen, falls es zu Terminverschiebungen oder Absagen kommt.“

Apropos Website: Wir haben auch gesehen, dass ihr diese immer aktuell haltet – genau wie euren Instagram-Account.

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„Absolut. Da findet ihr auch immer alle aktuellen Infos, liebe Leser*innen. Schaut gern vorbei!“

Du und eure Praktikantenperson Efiriel habt auch total tolle Videos mit dem Marketingteam vom IB Ostmecklenburg gedreht.

Hinweis: Die bunta ist eine Schule des Internationalen Bund (IB) e. V.

Liebe Leser*innen, da könnt ihr euch auch schon einen 1a-Eindruck vom rat+tat e. V. machen und Paul, Efiriel sowie die Räumlichkeiten des Vereins kennenlernen. Die Videos findet ihr auf Instagram auf dem Kanal @ibostmecklenburg.

In diesem Interview haben wir auch schon so einiges über den rat+tat e. V. erfahren können. Aber das soll es noch nicht gewesen sein! Es wird einen zweiten Teil geben. Liebe Leser*innen, bleibt gespannt und neugierig! Und vielen Dank schon einmal an dich, Paul. Wir freuen uns auf Part Zwei!

„Ich mich auch! Lieben Dank und bis zum nächsten Mal!“

 

 

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